Unser Tag startet mit einem gemeinsamen Frühstück mit Caro und Chris. Die Sonne strahlt und wir genießen noch einmal die gute Gesellschaft. Wir drücken uns noch einmal zum Abschied und wünschen uns gegenseitig eine gute Reise.
Wir fahren ebenfalls weiter und nach einigen Kilometern kommen wir zum Nationalpark Vatjesfäll. Ein Naturschutzgebiet mit mehreren Seen und vielen verschiedenen Wanderwegen. Es ist leicht bewölkt und der Wind weht stark am Wasser. Sobald die Sonne rauskommt ist es schön warm, aber zwischendurch brauchen wir auch immer wieder unsere Fleecejacke. Wir kommen an eine Wanderkarte, auf der mehrere Rundwege eingezeichnet sind.

Wir entscheiden uns für den grünen, knapp 5 Kilometer ist die runde lang. Der Weg geht auf und ab und zwischen den verschiedenen Seen hindurch. Es sind nur vereinzelt andere Wanderer unterwegs, da es doch recht frisch geworde ist. So sehen wir eine ganze Weile keine andren Menschen.



Beeindruckende Natur, ein Paradies für Wanderer
Wir plaudern und irgendwann merken wir, dass wir schon längst die 5 Kilometer hinter uns haben müssten, aber irgendwie immer noch in die falsche Richtung gehen. Wir sehen aber weiterhin die grünen Markierungen an den Bäumen, somit müssten wir schon längst wieder am Parkplatz angekommen sein. Mein Orientierungssinn ist eigentlich relativ gut, anhand der Sonne merke ich mir eigentlich automatisch, in welcher Richtung unser Auto steht
Aber irgendwas stimmt nicht und wir ziehen Google Maps zu Rate. Dort sieht man zwar den Weg, aber wir befinden uns laut Karte mittlerweile rund 2 Stunden von unserem Startpunkt entfernt. Sehr komisch, wir fühlen uns verwirrt. Zudem frischt es weiter auf und es geht gegen 18 Uhr, eigentlich wollten wir längst zurück sein. Wir haben zwar eine Wasserflasche dabei, aber sonst auch nix, keine dickere Kleidung und auch nichts zu essen. Mittlerweile sind wir nun schon fast 2,5 Stunden unterwegs, viel mehr als gedacht.
Wir entschließen uns ein Stück querfeldein zu gehen, um den Weg abzukürzen. Dabei kommen wir über eine Wiese, die an ein Privatgrundstück mündet. Wir müssen über das Gelände, die einzige Straße weit und breit liegt laut Navi genau dahinter. Als wir von hinten an das Grundstück kommen, ist uns ein wenig mulmig zumute, wir betreten schließlich Privatgrund ohne Erlaubnis. Dazu kommt, dass es hier aussieht wie in einem Schwedischen Krimiroman, ein total runtergekommener Hof, der wie eine MIschund aus Schrottplatz und Müllkippe aussieht. Autoschrott, zerbrochene Fenster, im Hof läuft eine Waschmaschine, es muss also jemand hier leben. Aber in solch einem Dreck können keine guten Menschen leben, das wird uns klar. Wir sehen ein “Warnung vor dem Hunde”- Schild mit einem Schäferhundbild darauf. Oh je, jetzt ein Kettenhund wäre der Horror für uns. Wir fühlen uns echt unwohl, wir haben hier nichts verloen. Wir beeilen uns schnell über das Gelände und raus aus der komischen Situation zu kommen. Glücklicherweise bemerkt uns niemand und wir machen uns aus dem Staub. Das war knapp. Als wir wieder auf der Straße sind, kommt und 5 Minuten später ein Krankenwagen auf der Schotterstraße entgegen. Wir malen uns aus, dass in dem Horrohaus jemand wohl gerade jemand verletzt wurde und wir gehen noch einen Schritt schneller.




Als wir nach über 3 Stunden wieder am Auto ankommen, werfen wir erst mal einen Blick auf die Wanderkarte. Der Fehler lag natürlich bei uns: Es gab auf der Karte gleich 3 grüne Strecken, in unterschiedlichen Abschnitten des Waldes. Wir haben anstatt der 4,8 Kilometer- Route die 11,7 Kilometer- Runde genommen. Ein Versehen, das uns so sicher nicht noch mal passieren wird.
Dennoch, wir lernen daraus, dass wir uns viel besser auf Wanderungen vorbereiten müssen. Karte studieren, Proviant und bessere Kleidung einpacken sowie Taschenlampe und Pfefferspray.
Der Song des Tages: I will survive
Wir fahren weiter und suchen uns einen Stellplatz für die Nacht und gerade heute abend ist uns wichtig, dass wir nicht irgendwo alleine stehen. Die Laune ist angespannt, wir kochen daher leckere Nudeln mit Brokkoli, um uns mit gutem Essen ein wenig abzulenken. Müde fallen wir ins Bett und schlafen wie die Steine.

Leave A Reply