Briiiiiing, der Wecker klingelt heute um 6 Uhr morgens. Wir sind noch recht verschlafen, aber uns ist klar, eine Großstadt wie Kopenhagen sollte man nicht erst zur Mittagszeit besuchen, um den Touristenströmen zu entgehen. Außerdem soll es heute ziemlich warm werden. Daher fahren wir pünktlich los, selbst den morgendlichen Kaffee und das Frühstück verschieben wir auf später. Auf dem Weg nach Kopenhagen fahren wir das erste Mal über eine der vielen Brücken in Dänemark, die Storebaeltsbroen. Es ist schon sehr imposant, wenn man das erste Mal auf solch einen Koloss zufährt, wir sind auf jeden Fall beeindruckt.

Aber zugegeben ist uns auch ein wenig mulmig. Uns wird klar, dass links und recht und unter uns nichts als Wasser ist, nicht auszudenken, wenn wir hier eine Panne hätten. Doch nix passiert und der Wind auf der Brücke ist auch nicht allzu heftig, daher verläuft die Fahrt ruhig und entspannt. Dennoch sind wir irgendwie erleichtert, als wir wieder festen Boden unter den Rädern haben, auch wenn wir das nicht laut aussprechen.
In Kopenhagen angekommen schauen wir uns zunächst den Stadt- Campingplatz an. Wie erwartet, klein, schmutzig und mit 40 Euro pro Nacht auch recht teuer wie wir finden. Kurzerhand entschließen wir uns, Kuddel an einer S-Bahn Station abzustellen und mit den Öffis in die Stadt zu fahren. Das Ticket kostet 5 Euro pro Person, das passt wie wir finden. Schnell noch nen Kaffee aufgesetzt und ne Stulle geschmiert und los geht’s.
Die Drohnenwerkstatt ist allerdings am anderen Ende der Stadt, somit brauchen wir ein wenig, bis wir endlich da sind. Verfahren haben wir uns auch schon, also nochmal zwei Stationen zurück. Aber dann finden wir das kleine Geschäft. Die Diagnose ist allerdings nicht gerade rosig. Zwei bis vier Wochen Wartezeit bis die Drohne repariert ist. In der Zeit wollen wir aber bereits längst in Norwegen sein. Die Werkstatt bietet allerdings einen Versandservice an, so dass wir sie uns auf der Reise hinterherschicken können.
Es fühlt sich echt komisch an, die Drohne da zu lassen, aber uns bleibt keine andere Wahl. Der Kostenvoranschlag kommt dann in ca. zwei Wochen, danach sehen wir weiter, der Fachmann konnte auch nicht wirklich sagen wie teuer es wird, dazu muss er die Drohne erst aufmachen.
Wir ziehen weiter und wollen uns mit positiven Dingen beschäftigen, glücklicherweise ist Kopenhagen voll davon. Nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt finden wir das Schloss Rosenborg.In seinem wunderschönen Park mit einem tollen Rosengarten spazieren wir eine Weile und genießen die Sonne, die mittlerweile heiß vom strahlendblauen Himmel knallt. Genau der richtige Zeitpunkt für eine Auszeit. Wir breiten die Decke aus und legen uns in den Schatten vor dem Schloss. Die Leute zu beobachten ist besser als Kino, könnten wir stundenlang machen.


Chillen ist die Kunst nichts zu tun, ohne sich dabei zu langweilen
Zwei Stunden Pause reichen uns, schließlich wollen wir auch noch was von der City sehen. Ich will unbedingt zum Freistaat Christiania.
Unser Freund Chris hat uns diesen Ort wärmstens empfohlen. Es ist eine staatlich geduldete autonome Gemeinde innerhalb von Kopenhagen. Ein Staat im Staat sozusagen. Bekannt ist das Viertel vor allem für seinen laschen Umgang mit Marihuana und die künstlerisch gestalteten Gebäude. Ich fühle mich wie auf dem Fusion Festival, nur ohne Musik. Das Publikum gefällt mir gut, Nicole ist das Ganze doch ein wenig unheimlich.
In der berühmten „Pusher Street“ sind Fotos nicht erlaubt. Kein Wunder, hier wird an Verkaufsständen aus Paletten ganz öffentlich Gras und Hash verkauft, die Händler erfüllen das Klischee vom Drogendealer tatsächlich voll und ganz. Die Touristen kaufen und rauchen in Massen, die Luft ist vom Marihuana- Duft durchtränkt.
Der Song des Tages kommt daher von Cypress Hill, passt halt gut zur Stimmung die hier überall herrscht. Das erinnert mich direkt an ein unvergessliches Wochenende in Amsterdam mit Tomke und Uwe, als wir Cypress Hill live gesehen haben. Leute, Euch würd’s hier auch gut gefallen!
Überall sitzen Leute auf Bänken, liegen in Hängematten, rauchen und trinken. Man kann allerdings nicht wirklich unterscheiden zwischen den Leuten die hier wohnen und denen, die hierher kommen um die Lässigkeit des Ortes einfach nur genießen und auszukosten. Christiania ist ein Ort, den man nur schwer in Fotos oder Worte fassen kann. Er ist, ähnlich wie das Rotlichtviertel in Amsterdam ein Ort, den man selbst erleben muss wie ich finde. Dennoch habe ich ein kurzes Video erstellt, um euch ein paar Eindrücke zu vermitteln. Ich muss allerdings dazu sagen, dass wir an einem Montag dort waren und die Leute noch ziemlich in den Seilen hingen, an einem Samstagabend geht hier sicherlich ordentlich die Post ab.
Wir bleiben can 2. Stunden und lassen alles auf uns wirken. Danach machen wir uns auf den Rückweg, da wir noch ein ganzes Stück mit der Bahn fahren müssen und uns so langsam der Hunger quält. Außerdem müssen wir uns noch einen Schlafplatz für die Nacht suchen, wir wollen ungern an der S-Bahn Station schlafen.



Kopenhagen, eine Stadt voller Kultur, Moderne und jeder Menge Trubel

Auf dem Weg nach Hause bummeln wir noch durch die Gassen, bewundern die Architektur und gönnen uns noch ein Eis auf die Hand. Alter Schwede, ein Softeis 8 Euro, na dann man Mahlzeit!
Wir finden Kopenhagen sehr schön, vor allem wenn man abseits der Touristen- Pfade schlendert und wie in unserem Fall das Wetter mitspielt. Pepper macht das alles wie immer tapfer mit, auch wenn es natürlich auch sehr anstrengend für sie ist, all die verschiedenen Eindrücke, die Hitze und die Lautstärke der Stadt machen müde.


Wir sind doch sehr erleichtert, dass unser Kuddel noch an der S-Bahn Station steht, wie wir ihn verlassen haben, unangetastet und intakt. Es ist immer ein komisches Gefühl unser Zuhause irgendwo abzustellen und jedes Mal fragen wir uns, ob das Auto noch da ist, wenn wir zurück kommen.
Es ist 19 Uhr als wir aus Kopenhagen abfahren, kurzerhand entschließen wir uns noch knapp 90 Minuten zu fahren, über die Brücke direkt nach Schweden hinein. An der Grenze winkt man uns durch und wir finden einen schönen Platz zum Schlafen! Wir befinden uns in Bars, bei Malmö, direkt an einem Naturschutzgebiet und Wanderparadies.
Gute Nacht, Städtetrips sind eindrucksvoll, aber auch anstrengend und wir freuen uns auf einen Ruhetag morgen.

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