Nachdem wir uns in den letzten Tagen in der Heimat von allen verabschiedet haben, wollen wir uns so langsam gerne auf die Socken machen. Aber wie soll es auch anders sein, es gibt Startschwierigkeiten.
Die Schiebetür von Kuddel lässt sich auf einmal nicht mehr mit der Zentralverriegelung schließen und das Türschloss wurde letztes Jahr im Urlaub zerstört, als jemand versucht hat bei uns einzubrechen. Somit warten wir noch auf den Postboten, der ein neues Schloss bringt. Der Einbau klappt und die Tür schließt wieder, ein Glück. Wir sind Happy und auch stolz, dass wir mal wieder was selbst reparieren konnten!
Damit die uns Kuddel nicht unterm Hintern wegklauen, lassen wir uns vom Vater eines guten Freundes noch ne versteckte Zündunterbrechung einbauen, an dieser Stelle nochmal Danke an Keno und Gerd, ihr seid einfach geile Typen!
Als wir dann endlich fahren wollen, ist Peppers Wange durch die Zahn-OP so dick angeschwollen, dass uns doch ziemlich mulmig wird. Au Backe, so sollen wir durch Europa fahren? Also direkt nochmal zum Tierarzt, der gibt aber Entwarnung und ne Spritze, die Pepper wieder Mal tapfer über sich ergehen lässt. Trotzdem, alles Stress, den man so kurz vor der Abreise nicht haben will. Aber hey, wir sind Kummer gewohnt, wir machen das Beste draus!
Und dann ist es soweit. Wir drücken unsere Eltern ein letztes Mal und starten in Richtung Hamburg, unser nächstes Etappenziel. Während der Fahrt merken wir, dass wir noch gar nicht so richtig in Abenteuerstimmung sind. Wir planen zu viel, sind viel zu verkopft und noch lange nicht so entspannt wie wir es gerne wären. Freunde hatten uns davor gewarnt. Man muss erst lernen mit der neuen Situation umzugehen und sich ohne Uhr treiben zu lassen. Aber hey, das wird schon. Schließlich sind wir unterwegs zu guten Freunden, die ziemlich gut wissen, wie es uns gerade geht, denn sie waren selbst schon Mal für lange Zeit auf Reisen.
Doch vorher fahren wir einfach mal rechts ran. Wir machen ne Pause, kochen nen Kaffee und gehen eine Runde mit Pepper spazieren, um den Kopf frei zu bekommen. Der Wind, der uns um die Nase weht, tut sein Bestes dazu.

Zu verkopft ist auch nicht gut, einfach mal rechts ran fahren
Den erste Stop in Hamburg legen wir bei Bea und Jürgen ein, tolle Freunde, die uns bei unserer Vorbereitung aufs Sabbatjahr sehr geholfen haben. Die beiden waren selbst schon im Sabbatical und während ihrer Auszeit vor allem in Südostasien unterwegs. Die beiden wissen also wovon sie sprechen. Wir freuen uns sehr über das Wiedersehen, zudem werden wir auch noch mit dem wohl besten Kaffee Hamburgs begrüsst. Die beiden sind echte Nordlichter, gut gelaunt und immer nen Spruch auf den Lippen. Die Gespräche fühlen sich leicht und locker an und geben uns mehr und mehr Motivation los zu starten! Manchmal braucht es einfach das Gespräch mit Gleichgesinnten, die sich in die eigene Lage hinein versetzen können.
Aber es geht nicht nur um’s Reisen, wir erfahren auch, dass Bea’s Sohn Musiker ist und schon haben wir neue Musik für unseren Roadtrip im Gepäck. Daher auch der Song des Tages, der Text passt einfach soooo gut:
"This could be the best time, and we know it.
Change is for the better!"
Die Zeit verfliegt und wir haben das große Glück, dass wir Abends gemeinsam mit weiteren Freunden einen Tisch bei einem astreinen Asiaten ergattern! Leo und Jörgi stoßen dazu, ein Paar, das wir ebenfalls schon vor langer Zeit in unser Herz geschlossen haben. Zufällig kennt Jörgi den Besitzer des Restaurants und so wird aus der Sushi-Platte für 3 eher ein Festmahl für 6! Alles ist einfach köstlich und wir genießen die tolle Gesellschaft, so lange wir können. Wir sind pappsatt und unheimlich zufrieden, als wir Stunden später den Tisch freigeben! Ein wunderbarer Abend mit tollen Freunden, die Stimmung war „Welt“, wie Jörgi sagen würde!

Tatsächlich verbringen wir an diesem Abend unsere erste Nacht in Kuddel, seitdem wir gestartet sind. Das große Bett und die neue Matratze lassen uns gut schlafen, auch wenn es die komplette Nacht über in Strömen geregnet hat. Am Morgen freuen wir uns dann über ein tolles Frühstück mit leckerem Kaffee und der Gelegenheit einer warmen Dusche, die wir nicht ausschlagen können.
Danach geht es für uns zu Fuß durch Altona und Ottensen, Stadtteile in denen wir uns bisher noch nie aufgehalten haben. Wir versuchen uns treiben zu lassen, genießen es im Cafe zu sitzen und mal so gar keine Termine zu haben. Der Blick über den Containerhafen lässt uns spüren, Hamburg ist das Tor zur Welt.



Für uns ist Hamburg auf jeden Fall das Tor zu Europa und wir freuen uns sehr, dass wir hier sind. Alleine das durchwachsene Wetter treibt uns dann aber doch zurück zu Bea und Jürgen, wo wir uns nach einem letzten Mega- Kaffee von den beiden verabschieden.
Denn noch am selben Abend sind wir mit Simon verabredet, ebenfalls ein guter Freund, den wir viel zu lange nicht gesehen haben. Simon ist ein Unikat, anders kann man den Mann nicht beschreiben. Immer gut gelaunt wenn wir ihn treffen und mit einem ganzen Sack voller Stories im Gepäck. Kein Wunder, schließlich war er für eine lange Auszeit in Canada, hat dort an den Docks im Hafen bei den Wasserflugzeugen gearbeitet und anschließend auf den Ölfeldern im tiefsten Winter bei Minus 40 Grad. Ganz nebenbei hat er dann noch seinen Tauchlehrer- Schein in Thailand gemacht. Man kann also mit behaupten, Simon hat auch ein ordentliches Stück von der Welt gesehen.
Der „Herr der Flammen“ heizt ordentlich ein und es gibt einen Festschmaus voller Leckereien vom Grill! Wir futtern definitiv zu viel, aber was soll man machen wenn alles so derbe geil schmeckt? Wir nehmen uns fest vor uns in den nächsten Tagen und Wochen mehr zu bewegen um die ganzen Kalorien wieder abzutrainieren. Am nächsten Morgen gibt frische Brötchen und ein Care- Paket, das uns sicherlich für ne ganze Woche satt macht, danke mein Lieber!!


Bevor es tatsächlich abgeht nach Dänemark, gehen wir noch ein letztes Mal ordentlich einkaufen. Wir haben gehört, dass Skandinavien an sich teuer ist was Lebensmittel und Benzin angeht. Wie sagt man so schön: Gehe nie mit leerem Magen einkaufen, aber genau das haben wir getan. Wir packen einfach alles ein worauf wir Bock haben, schließlich stehen wir ganz am Anfang der Reise, noch ist also Budget vorhanden. Mal sehen wie lange noch, hehe.
Wir sagen „Danke“ Hamburg und an unsere Freunde. Es waren zwei tolle Tage voller guten Gesprächen, lautem Lachen und grandiosem Essen!
4 Comments
Hey ihr 2,
kaum seid ihr losgefahren gibt es schon Seitenweise Berichte… Euch ist wohl langweilig, was ? 😉
Danke für die schönen Foto`s und den Song des Tages! Ich finde den auch Mega, auch wenn es darin eigentlich um Rassismus geht
passt er nur zu gut, denn : Es muss sich zum Besten ändern, für jeden und alle !!!
Ich wünsche Euch ganz viel Rückenwind und viele tolle Begegnungen !
Bis denne,
Bea
Haha, von Langeweile keine Spur. Aber wenn man im Flow ist, muss man es ausnutzen! „Meine Mutter kommt aus Niedersachsen“, grandios! Geiler Song auf jeden Fall.
Bleibt am Ball, wir berichten weiter so fleißig!
Super viel Spass … viel neues….und kommt gut nach Hause liebe Grüße
Danke Euch! Schön von Euch zu hören! Lieben Gruß in die Heimat! Wir kommen wieder, keine Frage. Aber erst einmal, viel Neues!