Wir sind unentschlossen. Bleiben wir weiterhin hier? Schließlich ist das der beste Platz, den wir seit langer Zeit gefunden haben. Auf der anderen Seite sind wir auch davon überzeugt, dass es noch weitaus schönere Ecken in Norwegen gibt. Wir ziehen den Wetterbericht zu Rate und tatsächlich ist es auch an der Küste durchgehend gut gemeldet, zwar bewölkt aber bis auf einzelne Schauer auch trocken. Wir haben uns als erstes Ziel den Preikestolen ausgesucht, laut Reiseführer einer von Europas beeindruckensten Wanderwege. Er endet auf einer rechteckigen Felsenklippe, von der es mehrere hundert Meter steil bergab geht.
Der Preikestolen liegt jedoch an der Westküste und wir befinden uns noch komplett im Osten. Das bedeutet also, wieder im Auto sitzen und Strecke machen. Wir fahren rund 4 Stunden, die Serpentinen sind unheimlich steil und wir fahren teilweise mit 40 kmh die Berge hinauf. Hinter uns bilden sich Autoschlangen und wir hoffen, dass Kuddel die schweren Anstiege aushält. Aber Kuddel schafft das alles locker, das Drehmoment des Motors ist super und wir klettern langsam aber sicher die Berge hoch. Nach scheinbar endlosen Kurven und Steigungen machen wir uns dann auf die Suche nach einem Stellplatz. Wieder fällt es uns schwer, die gefundenen Plätze sind nichts anderes als Schotterparkplätze, für die man dann auch noch 15 Euro bezahlen muss. Wir Wir sind genervt und entscheiden uns dafür, einen Campingplatz anzusteuern. Die Bewertungen sind gut und wir telefonieren mit Anne, der Besitzerin des Campingplatzes. Sie spricht gutes Deusch, da sie in Deutschland studiert hat und der Platz sieht auf den ersten Blick auch gut aus. Zwar nahe an der Straße, aber laut Karte sind alle Campingplätze auf dieser Route direkt an der Hauptstraße gebaut.
Wir bekommen einen Platz direkt am Wasser zugewiesen, der Blick auf den See ist wirklich eine Wucht. Wir freuen uns auch, dass wir nah am Waschhaus stehen, aber als wir dann die Toiletten inspizieren, sind wir ein wenig enttäuscht. Bessere Plumpklos und auch alles sehr in die Jahre gekommen. Für 32 Euro die Nacht hätten wir dann doch etwas mehr erwartet. Vielleicht sind unsere Ansprüche auch zu hoch und wir müssen unsere Vorstellungen noch einmal hinterfragen.

Leider weht auch mit jedem Windzug ein Hauch von Toilette zu uns herüber und es fällt uns schwer, Camperromantik aufkommen zu lassen. Dazu setzt leichter Regen ein. Wir kochen zur Abwechslung mal im Camper, Nicole zaubert ein leckeres Curry, dass wunderbar schmeckt und Lebensgeister weckt! Wir entscheiden uns am nächsten Tag weiter zu fahren und finden uns mit dem Campingplatz für eine Nacht ab.
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